Die Baumbestattung

Die Baumbestattung ist eine moderne und immer beliebter werdende Form der Bestattung, bei der die Asche eines Verstorbenen im Wurzelbereich eines Baumes beigesetzt wird.
Diese Art der Beisetzung verbindet den Wunsch nach einer naturnahen letzten Ruhe mit ökologischen und symbolischen Aspekten.
Im Folgenden erklären wir den Ablauf, die Möglichkeiten, die gesetzlichen Rahmenbedingungen sowie die kulturellen und praktischen Bedeutungen der Baumbestattung.

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Ablauf einer Baumbestattung
2.1 Vorbereitung
  1. Einäscherung:
    • Wie bei anderen Urnenbestattungen wird der Verstorbene zunächst in einem Krematorium eingeäschert.
    • Die Asche wird in eine biologisch abbaubare Urne gefüllt. Diese Urne besteht oft aus Naturstoffen wie Holz, Sand, Zellulose oder Maisstärke, um sich im Erdreich vollständig aufzulösen.
  2. Auswahl des Baumes:
    • Angehörige können einen Baum in einem Friedwald oder Ruheforst auswählen. Oft stehen verschiedene Baumarten zur Verfügung, z. B. Eichen, Buchen oder Kiefern.
    • Bäume sind oft in Kategorien unterteilt: Gemeinschaftsbäume (mehrere Beisetzungen) oder Einzelbäume (exklusiv für eine Familie oder Einzelperson).
    • Die Bäume können bereits zu Lebzeiten ausgewählt werden (Vorsorgevertrag).
2.2 Zeremonie
  • Die Beisetzung erfolgt meist in einem kleinen, stillen Rahmen. Der Ablauf kann individuell gestaltet werden:
    • Eine Traueransprache, Gebete oder Musik können Teil der Zeremonie sein.
    • Blumen oder Naturmaterialien wie Blätter und Steine können am Grab niedergelegt werden.
  • Die Urne wird im Wurzelbereich des Baumes beigesetzt.
2.3 Kennzeichnung
  • Die Grabstelle kann auf Wunsch mit einer kleinen Plakette am Baum gekennzeichnet werden.
  • Alternativ bleibt die Grabstelle anonym, was ebenfalls häufig gewählt wird.
Möglichkeiten bei der Baumbestattung
3.1 Einzel- oder Familienbaum
  • Einzelbaum: Ein Baum wird exklusiv für eine Person genutzt, was eine sehr persönliche Grabstätte bietet.
  • Familien- oder Partnerbaum: Mehrere Angehörige können rund um denselben Baum beigesetzt werden.
3.2 Gemeinschaftsbäume
  • Gemeinschaftsbäume dienen mehreren Verstorbenen. Die Asche mehrerer Personen wird hier in separaten Urnen im Umkreis eines Baumes beigesetzt.
3.3 Naturnahe Gestaltung
  • Baumbestattungen verzichten auf Grabsteine oder Grabeinfassungen. Der Wald bleibt weitgehend unberührt, was zur Natürlichkeit beiträgt.
3.4 Arten von Wäldern
  • Friedwald:
    • In Deutschland gibt es zahlreiche Friedwälder, die von der Friedwald GmbH betrieben werden.
    • Diese Wälder stehen unter Naturschutz und bieten eine idyllische Atmosphäre für die letzte Ruhe.
  • Ruheforst:
    • Ähnlich wie Friedwälder, aber oft kommunal oder privat organisiert.
    • Manchmal unterscheiden sich Friedwald und Ruheforst leicht in ihren Regelungen und Angeboten.
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Gesetzliche und organisatorische Grundlagen
4.1 Deutschland
  • In Deutschland sind Baumbestattungen nur in ausgewiesenen Friedwäldern oder Ruhewäldern möglich. Der Friedhofszwang wird hierdurch gewahrt, da diese Wälder offiziell als Begräbnisstätten gelten.
  • Eine Genehmigung ist in der Regel nicht erforderlich, da die Bestattungsunternehmen oder Friedwald-Organisationen alle behördlichen Schritte übernehmen.
4.2 Schweiz und andere Länder
  • In der Schweiz oder den Niederlanden ist die Beisetzung auf privatem Grund teilweise erlaubt, wodurch auch Baumbestattungen im eigenen Garten möglich sein können.
Symbolik und kulturelle Bedeutung
5.1 Symbolik des Baumes
  • Der Baum steht seit jeher für Leben, Wachstum und Unvergänglichkeit. Er symbolisiert den Kreislauf des Lebens und verbindet die Erde mit dem Himmel.
  • Viele Menschen empfinden es als tröstlich, dass die Asche in die Wurzeln des Baumes übergeht und damit Teil der Natur wird.
5.2 Naturverbundenheit
  • Die Rückkehr zur Natur und der Gedanke, in einem friedlichen Wald zu ruhen, sprechen besonders naturverbundene Menschen an.
5.3 Ökologische Aspekte
  • Baumbestattungen sind umweltfreundlich, da sie auf dauerhafte Materialien wie Grabsteine und Einfassungen verzichten. Die biologisch abbaubaren Urnen hinterlassen keine schädlichen Rückstände.
Gestaltung und Pflege
6.1 Keine Grabpflege notwendig
  • Einer der Hauptvorteile der Baumbestattung ist, dass keine klassische Grabpflege erforderlich ist. Der Wald bleibt in seinem natürlichen Zustand.
  • Angehörige können jedoch die Grabstelle besuchen und Blumen oder kleine Erinnerungsstücke ablegen.
6.2 Persönliche Gedenkorte
  • Manche Angehörige wählen eine kleine Plakette am Baum oder legen Steine und Blumen nieder, um die Grabstelle zu kennzeichnen.
7. Kosten einer Baumbestattung
7.1 Preisübersicht

Die Kosten hängen von der Baumart, der Lage des Waldes und der Art der Beisetzung ab:

  • Gemeinschaftsbaum: 500–1.500 Euro
  • Einzelbaum: 2.500–7.000 Euro
  • Biologisch abbaubare Urne: 100–300 Euro
  • Trauerzeremonie (optional): individuell je nach Wünschen
7.2 Vergleich zu anderen Bestattungen
  • Baumbestattungen sind oft günstiger als traditionelle Erdbestattungen, da Grabpflege und Grabstein entfallen.
8. Anbieter für Baumbestattungen
8.1 Friedwald GmbH
  • Führender Anbieter von Baumbestattungen in Deutschland.
  • Über 70 Friedwald-Standorte in ganz Deutschland.
8.2 Ruheforst
  • Kommunale oder private Ruhewälder mit ähnlichem Konzept wie Friedwald.
9. Emotionale Aspekte
  • Für viele Angehörige ist es beruhigend zu wissen, dass der Verstorbene in einer friedlichen, natürlichen Umgebung ruht.
  • Baumbestattungen sind auch eine Möglichkeit, den Tod als Teil des natürlichen Lebenszyklus zu akzeptieren.

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